Die Betreuung von Kindern unter drei Jahren hat in Deutschland und Norwegen nicht zuletzt unter den Schlagwörtern der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie der frühkindlichen Bildung gesellschaftspolitische Relevanz. Auf politischer Ebene wird hierbei die Verortung der Betreuung – ob innerfamiliär und/oder außerfamiliär – zum Teil höchst kontrovers diskutiert.
In Deutschland und Norwegen fanden auf politischer Ebene Aushandlungen darüber statt, ob Kinder unter drei Jahren zeitweise eine Kindertageseinrichtung besuchen oder eher in der Familie betreut werden sollen. Obwohl es in beiden Ländern hierbei um die Einführung des Rechtsanspruchs für Kinder unter drei Jahren auf einen Platz in einer Kindertageseinrichtung sowie um die Einführung des Betreuungsgeldes ging – und damit um vergleichbare politische Instrumente –, konnte die Analyse zeigen, dass zum Teil höchst unterschiedliche Vorstellungen von Kindheit und von Betreuung die Aushandlungen beeinflussten.