Angela Breidbach unternimmt eine Neubestimmung des Schattens in der Bildenden Kunst. Exemplarisch und vergleichend analysiert sie das Werk der Künstler Hans-Peter Feldmann und William Kentridge sowie des Autors W.G. Sebald. Schatten, so Breidbach, übertragen Körper in unbestimmte Bilder, die von hinten auf diese Körper zurückzeigen. Das verbindet sie mit Formen der Erinnerung. Der Betrachter füllt vage Umrisse mit seinen eigenen Vorstellungen. Schattenspiele aktivieren in ihm Bildfolgen zwischen Phantasie und Täuschung, in denen die früheren Objekte erhalten bleiben. Die Unterscheidung zwischen abgründigen Schattenbildern und Oberflächenprojektionen führt Breidbach zu jenen Diskursen der Melancholie und der Vermessung, die sie in den Œuvres ihrer drei Protagonisten analysiert.