Der Liber sermonum Hugonis, eine Sammlung von insgesamt 200 Sermones, ist in fünf Handschriften des XII. Jahrhunderts überliefert, die vollständig beschrieben und untersucht werden. Zwei weitere sind nachweisbar, aber verloren. Der erste Teil des Liber sermonum Hugonis bietet einiges bisher unbekanntes Textmaterial und ist auch in weiteren Gruppen von insgesamt elf Handschriften überliefert. Der zweite Teil hat auch Eingang gefunden in den sogenannten Liber magistri Hugonis, der in insgesamt sechs Handschriften überliefert ist. Anhand der Untersuchung der handschriftlichen Überlieferung und der Rekonstruktion des historischen Entstehungskontextes im Umfeld Innozenz II. kann die Autorschaft Hugo von Sankt Viktor (+ 1155) zugewiesen werden. Das Werk wird eingeordnet in die Geschichte der christlichen Predigttheorie und die Predigttätigkeit der Viktoriner Regularkanoniker (Achard, Richard, Walter und Gottfried). Dabei wird deutlich, dass das Werk Hugos nicht nur umfangreicher, sondern für eine christliche Predigttheorie auch ertragreicher ist. Er fokussiert dabei auf den Zusammenhang der Lebensführung im Sinne des Evangeliums und der Glaubwürdigkeit und Wirksamkeit der Predigttätigkeit.
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