Wie kaum eine andere Dramatikerin schafft es Elfriede Jelinek, mit ihren Texten seit Jahrzehnten für Aufruhr auf der Bühne und in den medialen und wissenschaftlichen Anschlussdiskursen zu sorgen. Dabei wird ihrem Werk, das 2004 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde, fast hymnisch das Prädikat „Gesellschaftskritik“ zugeschrieben.
In dieser literaturwissenschaftlichen Studie wird der „Diskurs Jelinek“ in seiner Spezifik beschrieben und damit analysierbar und prinzipiell sogar simulierbar gemacht. Durch strukturale und zugleich interdiskursive Textanalysen ausgewählter Dramen werden dabei jene homologen Textstrukturen, wie oszillierende Figurenmodelle, in den Dramen aufgezeigt, die das Spiel der (Sprach-)Macht vor dem Hintergrund aktueller politischer und wirtschaftlicher Mediendiskurse offenlegen.