In den letzten Jahren hat die Frage nach dem Stellenwert des Rechtsstaates vermehrt Beachtung gefunden; dies vor dem Hintergrund der politischen Umbrüche etwa in Lateinamerika in den 80er Jahren und insbesondere der Ablösung von Diktaturen durch vermehrt demokratische Systeme im ehemals sowjetisch-kommunistischen Machtbereich. Der Herausbildung rechtsstaatlicher Verhältnisse kommt in diesen Transformationsländern eine zentrale Bedeutung zu; die Tatsache, daß sich rechtsstaatliche Strukturen dabei nur sehr partiell durchgesetzt haben, wirft vielfältige Fragen nach den Voraussetzungen erfolgreicher Rechtsstaatsbildung auf.
Die Beiträge im vorliegenden Band lieferten Juristen, Ökonomen, Historiker, Soziologen, Politikwissenschaftler und Ethnologen. Ihr Anliegen ist es, aus interdisziplinärer Perspektive die Herausforderungen an den Rechtsstaat im Zeitalter der Globalisierung in einem breiten Rahmen zu untersuchen, der von den historischen Voraussetzungen der Entstehung des Rechtsstaates bis zu dessen teilweiser Infragestellung nach den Anschlägen vom 11. September 2001 reicht.