60 Jahre nach Kriegsende bringt der Verlag EDITION LANDSBERG ein Büchlein mit Briefen des Obergefreiten Alois Grötzinger heraus, die er in den Jahren 1941 bis 1945 von der Ostfront an seine geliebte Frau und die Tochter in die Heimat nach Dresden sandte. Es sind beeindruckende, zum Teil erschütternde Zeitdokumente eines einfachen Soldaten, der den Krieg von 1939 bis zum bitteren Ende mitmachen musste und der noch Ende Februar 1945 (nach dem Bombenangriff auf Dresden) in einer sinnlosen Abwehrschlacht nahe Breslau gefallen ist. Sein genauer Todestag und der Ort seines Sterbens sind nicht bekannt. Der Landser hat bis zu seinem Tod auch nicht mehr erfahren, dass seine zweite Tochter, Sonja, unterwegs war.
Die mehr als 70 Feldpostbriefe, über die Jahrzehnte in der Familie erhalten geblieben, erzählen vom „Alltag" zwischen den Kämpfen, vom Rückzug, der Sorge ums Überleben und um die Familie daheim, gehen auch kritisch mit den Vorgesetzten um. Und: Die Briefe sind eine große Liebesgeschichte. Sie bieten im besten Sinne ein Stück lebendige Geschichte dieser Zeit, wie sie so eben nur ein Frontsoldat zu erzählen vermag.
Ergänzt werden die Briefe, die vom Verleger und der Herausgeberin gekürzt und leicht bearbeitet wurden, durch 19 Fotos aus dieser Zeit und durch einige Brief-Faksimiles.