Die 'Darstellung des Herrn', die bei Lukas 2,22-40 überliefert wurde und heute am 2. Februar gefeiert wird, steht im Blickpunkt des Buches. Die Verkündigung bei Lukas, die Weiterführung durch Altertum, Mittelalter, Neuzeit und Gegenwart sowie die Einordnung der Ergebnisse in die theologische Gesamtschau des einen Mysteriums Gottes stehen dabei im Vordergrund. Die Schwerpunktthemen der Perikope werden in exegetischer, historisch-theologischer und systematischer Weise herausgearbeitet. Im exegetischen Teil werden die zentralen biblischen Grundlagen der Darstellung des Herrn gemäß der lukanischen Perikope vorgestellt. Darüber hinaus wird neben alttestamentlichen Bezügen und jüdischen Bräuchen auch die Frage nach der Historizität der Perikope aufgegriffen. Die Geschichte der Theologie der Darstellung des Herrn umfaßt sowohl Predigten, als auch Orationen und lehramtliche Entscheidungen. Aus zwei Jahrtausenden kommen Theologen des Ostens und des Westens von Origenes über Thomas von Aquin bis zu Karl Rahner und Edward Schillebeeckx zur Sprache. Überschneidungen von Theologie und Liturgie werden aufgezeigt. Im systematischen Teil wird der Versuch gestartet, die inneren Zusammenhänge des Heilsmysteriums systematisch auszuführen. Dabei soll der Leitgedanke sein, die Heilswahrheit der Selbstmitteilung Gottes, wie sie sich in der Darstellung des Herrn konkretisiert, im Rahmen der Traktate der Dogmatik zu betrachten.