Das zweibändige Handbuch ist praktisch im Gebrauch und reich an Inhalt - ein zweigeteiltes virtuelles Museum, das der Leser in der Tasche mit sich führen kann: mit allen wichtigen Informationen zur koreanischen Töpferkunst, deren Entwicklung er hier - in den jeweiligen historischen Kontext gestellt - verfolgen kann.
Ausgrabungsfunde belegen die Existenz von Steinzeug in Korea seit prähistorischen Zeiten. Eine große Rolle spielte es in der Periode des Groß-Silla-Reichs (676-935), als es in allen Lebensbereichen eingesetzt wurde - auch als Grabbeigaben, die wichtige Erkenntnisse über die damalige Gesellschaft liefern. Die nachfolgende Koryo-Dynastie (935-1392) wird gerne mit dem Seladon-Porzellan identifiziert. Diese grüne Ware wurde von China übernommen, doch entwickelte sich in Korea ein einzigartiger unabhängiger Koryo-Stil, der selbst in China hoch geschätzt wurde.
Die Yi-Dynastie (1392-1910) propagierte den Konfuzianismus auf Kosten des Buddhismus, der im religiös-philosophischen Bereich die Zeit der vorangegangenen Dynastie dominiert hatte. Da weißes Porzellan mit der Lehre des Konfuzius in Verbindung gebracht wurde, ersetzte es nun nach und nach die Seladonware im täglichen Leben der Menschen Koreas. So veränderte der politisch-kulturelle Wandel im Land auch das Kunsthandwerk. In der Übergangszeit von der einen zur anderen Epoche entwickelte sich am Ende des 14. Jahrhunderts die Punch’óng-Ware, die von einer großen Freiheit in Form und Design bestimmt war und ganz neue, für Keramik ganz ungewöhnliche Wege ging. Sie wurde vor allem von den unteren Gesellschaftsschichten verwendet, jedoch von den staatlichen Manufakturen der Yi-Dynastie, die weißes Porzellan für den Hof produzierten, immer mehr ins Abseits gedrängt, bis sie Mitte des 16. Jahrhunderts ganz verschwand.
Während weißes Porzellan die Philosophie und Kultur der Yi-Aristokratie verkörperte: Einfachheit, Anspruchslosigkeit sowie Integrität, praktisch und schlicht war und deshalb auch im Alltag und nicht nur für religiöse Zwecke oder bloße Zurschaustellung eingesetzt wurde, galten Seladon-Keramiken als edle, kostbare Ware.
Den Autoren beider Bände zur Entwicklung dieser Waren ist es gelungen, die einzelnen Gebiete neu zu erschließen, indem sie detailliert über Herstellung wie historische Bedeutung gezielt ausgewählter Objekte informieren. Bilder von Vergleichsobjekten, Landkarten, Tabellen, Glossare und Biographien unterstützen die einzelnen Darstellungen.

Eine verständliche, aktuelle und leserliche Einführung in zwei wichtige Bereiche aus Koreas reichem künstlerischen Erbe
Konzentrierte Informationen und Illustrationen der wichtigen Objekte zum Thema in einem handlichen Format.

Aus dem Inhalt:

Band 2: Rein weiße Porzellane, weiße Porzellane mit eingelegtem Dekor Porzellane mit kobaltblauem Unterglasurdekor, Porzellane mit eisenbraunem bzw. kupferrotem Unterglasurdekor: Töpfe, Vasen, Flaschen, Schüsseln, Ritualgefäße, Teekannen, Teller, Schüsseln, Grabbeigaben und -inschrifttafeln, Ritualschalen; Schreibzubehör für das Studio der Gelehrten; Punch’óng-Keramik mit eingelegtem Dekor, mit gestempeltem Dekor, mit eingeschnittenem Dekor, mit Sgraffito-Dekor, mit eisenbraunem Unterglasurdekor, mit gepinseltem Dekor, in weißen Schlicker getaucht, mit kombiniertem Dekor

Die Autoren:

Bang Byung-sun ist Professor für Archäologie und Kunstgeschichte an der Korea Universität in Seoul, Lee Jong-min Chef-Kurator des Haegang Ceramic Art Museums und Professor für Archäologie und Kunstgeschichte an der Chungbuk National University. Chang Ki-hoon arbeitet als Chef-Kurator am Joseon Royal Kiln Museums in Kwangju, Choi Kun ist Direktor dieses Museums und unterrichtet an der Hongik Universität Geschichte der koreanischen Keramik.
Jaeyeol Kim ist stellvertretender Direktor des Ho-Am-Kunstmuseums. Er unterrichtet Geschichte der koreanischen Keramik an der Nationaluniversität in Seoul, hat zahlreiche Ausstellungen organisiert und mehrere Werke über Kory-Porzellan publiziert.