In der Therapie von stressbedingten Störungen sind konventionelle Behandlungsmöglichkeiten begrenzt. Die Ohrakupunktur bietet eine interessante Alternative und wird zunehmend bei Prüfungsangst eingesetzt. Diese Popularität einer Behandlungsform, die sich in der täglichen Patientenversorgung zu etablieren scheint, steht gegensätzlich zum verhältnismäßig geringen Forschungsinteresse.

Holger Brockmeyer hat in seiner Studie 48 Probanden einer in der Wissenschaft etablierten Stressbelastung, dem Halten einer öffentlichen Rede, ausgesetzt. Dieses Kollektiv und eine gleich große Kontrollgruppe wurden verschiedenen Behandlungsformen (Ohrakupunktur, Pseudoakupunktur und Placebo-Lasertherapie) zugeordnet. Gemessen wurde die situative Befindlichkeit mit Fragebögen und die Cortisolkonzentration im Speichel.

Dasrgebnis ist interessant: Cortisol lässt sich durch Akupunktur und Akupressur der spezifischen Ohrpunkte reduzieren. Im Gegensatz dazu wird die Befindlichkeit allein durch die Tatsache eines Nadelreizes, unabhängig von der richtigen Lokalisation, beeinflusst.