Dialektik ist der Weg des Denkens, der der Konfrontation mit dem Unglück in dieser Welt entspringt. In der Stille des Eingedenkens kehrt sie zurück zu ihrem Ur-Sprung: Vor-Schein von Versöhnung und Glück. Ihre ruhelose Sehnsucht ist deren allseitige Wirklichkeit in einer erlösten Welt der Dialogik.
Benjamin hatte längst schon das Richtige der Postmoderne vorweggenommen. Aber seine Konsequenz aus dem Scheitern der traditionellen Emanzipationsbestrebungen wie der diversen menschen- und naturfeindlichen Systeme unterscheidet ihn fundamental von ihrem Falschen. Darum hat er uns in der gegenwärtigen Situation von Krise und Kairos Entscheidendes zu sagen: Den revolutionären Anspruch nicht abzuschwächen, sondern ihn ganz neu und ganz zuende zu denken, zu radikalisieren im nicht korrumpierbaren, unüberholbaren Lichte der Erlösung. Und dies, heute, als dialektisch-dialogische Adequation einer derart erneuerten kritisch-utopischen Vernunft an die aktuellen kreativen globalen subjektiv-objektiv wirklichen Aufbrüche in eine Welt jenseits von Kapital und repressiver Politik.