Die interdisziplinäre Studie versteht sich als Beitrag zu einer Kulturgeschichte der Emotionen. Sie behandelt erstmalig soziale Funktionen und ästhetische Überformungen von Gefühlen als Teil des Modernisierungsprozesses im Großbritannien des 19. Jahrhunderts. Die Arbeit verbindet theoretische Ansätze aus der psychologischen, anthropologischen und historischen Emotionsforschung mit literatur- und kulturwissenschaftlichen Analysemethoden. Mit diesem übertragbaren Instrumentarium gewinnt die Untersuchung drei Paradigmen der Konstruktion von Glück und Zufriedenheit aus Familien- und Verhaltensratgebern, religiösen Traktaten und philosophischen Schriften einerseits sowie aus Romanen der Hoch- und Trivialliteratur andererseits. Im Spannungsverhältnis dieser Textsorten werden mit den Entwürfen von Gefühlsdispositionen zugleich deren widersprüchliche Bewertungen sichtbar.