Der Titel des Buches «Raum, Macht, Einheit» ist programmatisch zu verstehen. Es geht um den Zusammenhang von kognitiven Raumkonzepten, politischen Machtstrategien und sozialer Einheitsbildung. Als Reibefläche dient der sozialwissenschaftliche Entgrenzungsdiskurs. Thesen über eine Enträumlichung des Sozialen, eine Deterritorialisierung des Politischen in der globalisierten Welt von heute gehören zu den «Gang-und-gäbe-Denkformen» unserer Zeit. Hier versucht der Text Widerhaken zu setzen, indem dargestellt wird, dass sich in der «einen Welt» vielfältige Raumgliederungen reproduzieren, die mehr sind als bloße (ideologische) Konstrukte, Politik, ausgerichtet an einem demokratischen Konzept von Macht, nicht deterritorialisiert sein kann, die soziale Einheitsbildung in der Moderne keinesfalls allein der individualisierten Welt(markt)gesellschaft überlassen bleiben darf.