Angesichts des im 19. Jahrhundert zunehmenden Interesses für Völkerkunde und Sprachwissenschaft dachte P. Wilhelm Schmidt SVD an die Gründung einer entsprechenden Fachzeitschrift. Sie sollte den Missionaren die Möglichkeit bieten, darin ihre völkerkundlichen und sprachwissenschaftlichen Arbeiten zu publizieren, außerdem sie zu Forschungen in ihrem jeweiligen Lebens- und Wirkungsbereich motivieren und anleiten. Schmidt legte zudem besonderen Wert auf den wissenschaftlichen Charakter der Zeitschrift, weshalb sie von Anfang an Fachgelehrten, Nichtkatholiken eingeschlossen, die aktive Mitarbeit anbot. In Februar 1906 erschien das erste Heft der neuen Zteitschrift für Völker- und Sprachenkunde Anthropos. Vorliegende Studie behandelt die Genese der Zeitschrift sowie ihre wechselvolle Entwicklung in ihrem weiteren historischen und situativen Kontext bis zum Jahr 1909.