Hochduktile Betone mit Kurzfaserbewehrung sind zementgebundene Hochleistungswerkstoffe, die unter Zugbeanspruchung eine Verfestigung aufweisen und eine im Vergleich zu gebräuchlichen Faserbetonen mehr als 300-mal höhere Bruchdehnung besitzen. Die Form der Spannungs-Dehnungsbeziehung ähnelt der eines Stahls. Neben einer hohen Verformungsfähigkeit und im Vergleich zu konventionellem Beton deutlich höheren Biegezug- und Schubfestigkeit weisen hochduktile Betone bis zur Bruchdehnung von ca. 5 % immer noch sehr geringe Rissöffnungen auf, was eine sehr hohe Dauerhaftigkeit dieser Werkstoffe mit sich bringt. Die exzellenten Eigenschaften können bei Verwendung von Kunststofffasern bereits bei Fasergehalten unter 2 Vol.-% erreicht werden, was für ein günstiges Kosten-Leistungsverhältnis sorgt.
Die Entwicklung von hochduktilen Betonen bietet qualitativ neue, vielfältige Möglichkeiten in Bezug auf die Konstruktion und Bemessung von Betonbauteilen bzw. -bauwerken sowie die Instandsetzung und Umnutzung von bestehenden Bauten. Leichte dünnwandige Bauteile, Elemente für stoßartige, energiereiche Beanspruchung, verformungswillige Bauteile und hochduktile Reparaturmörtel sind nur einige der derzeitigen und künftigen
Anwendungen.
Der vorliegende Tagungsband, der die Beiträge des gleichnamigen Symposiums an der Technischen Universität Kaiserslautern enthält, bietet eine kompakte, zusammenfassende Darstellung des aktuellen Standes der Entwicklung, Prüfung und Anwendung hochduktiler Betone mit Kurzfaserbewehrung.
Die Autoren – international anerkannte Fachleute – beleuchten in
ihren Beiträgen sowohl die wichtigsten theoretischen Grundlagen als auch einschlägige praxisrelevante Fragestellungen in Bezug auf diesen neuen, viel versprechenden Baustoff. Das Buch soll die Weiterentwicklung dieser progressiven Betontechnologie anregen sowie Impulse für deren schnelleren Transfer in die Praxis geben.