Revolution in Military Affairs (RMA), das ist die aktuelle Leitidee amerikanischer Rüstungspolitik. Sie stammt aus den Achtziger-Jahren und wurde durch eine Gruppe Verteidigungsintellektueller rund um das Office of Net Assessment, einer Denkfabrik innerhalb des US-Verteidigungsministeriums, zur dominierenden These gemacht. Mit Amtsübernahme von George W. Bush 2001 erreichte die RMA-Debatte in den USA höchste politische Zirkel und realpolitische Dimensionen. RMA geht davon aus, dass die Einführung moderner Informationstechnologien in den Streitkräften eine Änderung der Kriegsführung, ja der Natur des Krieges, mit sich bringt. Präzisionslenkwaffen, Computernetzwerke und Echtzeit-Aufklärungssysteme würden eine nie gekannte Präzision und Verlustfreiheit für Freund und Feind erlauben. Die Kriege in Afghanistan und Irak zeigen auch Nachteile auf: Auf der einen Seite wurden in kurzen Feldzügen beispiellose Triumphe gefeiert. Auf der anderen scheinen die US-Streitkräfte auf den Kleinkrieg, der den Siegen folgte, nicht wirklich vorbereitet zu sein und die RMA-Ansätze zur Lösung dieser Konfliktform ungeeignet. Rüstungspolitische Sackgasse für Amerikas Streitkräfte?