Als eine der reizvollsten Schmalspurbahnen Niederösterreichs gilt die Ybbstalbahn Waidhofen - Kienberg-Gaming mit der Zweiglinie Gstadt - Ybbsitz. Besonders interessant ist die 17,5 km lange, überaus kühn trassierte Bergstrecke Kienberg-Gaming - Lunz am See. „Mit Sack und Pack nach Pfaffenschlag”, so ahmt der Volksmund das rhythmische Stampfen der Dampflok auf der Bergfahrt von Kienberg-Gaming auf den Sattel bei Pfaffenschlag nach. Bis zum 699 m hohen Scheitelpunkt sind 310 Höhenmeter mit maximal 31,5 ‰ Steigung zu überwinden. Zwischen Gaming und Pfaffenschlag erheben sich zwei filigrane Stahlgerüstbrücken in amerikanischer Trestlework-Bauweise, der Hühnernest- und der Wetterbachviadukt. Aus der anderen Richtung, von Lunz am See, erklimmt die Bahn mit einer 6 km langen und 20 ‰ steilen Rampe mit bizarren Felseinschnitten die Paßhöhe.

Zum Sommerfahrplan 1988 stellten die ÖBB den Gesamtverkehr auf der Bergstrecke ein, doch konnte die Österreichische Gesellschaft für Lokalbahnen das drohende Schicksal abwenden. Die 1990 gegründete Museumbahn Ybbsthalbahn-Bergstrecke wird von der vereinseigenen Betriebsgesellschaft Niederösterreichische Lokalbahnen geführt. Das Stampfen alter Dampfloks mit dem Ötscherland-Express auf einer landschaftlich und betrieblich faszinierenden Bahn begeistert immer mehr Gäste.