Die Habsburgermonarchie zählte zu den einflussreichsten internationalen Akteuren im Nahen Osten. Besonders deutlich wurde das im Jahr 1840, als Österreich an der Seite Großbritanniens Krieg gegen den ägyptischen Machthaber Muhammad Ali führte, ihn zum Rückzug aus Syrien sowie Palästina zwang und eine Nachkriegsordnung mitprägte, die bis 1914 hielt. Maßgeblichen Anteil hatte Wien zudem an der Befriedung des Libanon 1860/61. Aber auch abseits der machtpolitischen Ebene zeigte sich der Kaiserstaat im Arabischen Orient höchst aktiv. Er bewies z.B. durch die Dampfschiffe des Österreichischen Lloyd, die Levante-Post und ein dichtes Konsularnetz starke Präsenz, war einer der wichtigsten Handelspartner Ägyptens und spielte eine Vorreiterrolle bei der Erschließung des Sudan. Zudem betrieb Wien eine intensive Schutzpolitik zugunsten der christlichen und jüdischen Minderheiten in der gesamten Region. Dieses Buch beleuchtet die Nahostpolitik des Habsburgerstaates erstmals in ihrer Gesamtheit.