Die zwischen Gerhard Schröder und Edmund Stoiber ausgetragenen TV-Duelle stellten den Höhepunkt im Bundestagswahlkampf 2002 dar und wurden jeweils von etwa 15 Millionen Fernsehzuschauern verfolgt. Umrahmt von einem medialen Spektakel führten der Bundeskanzler und sein Herausforderer ein dramatisches Stück in zwei Akten auf der oft zitierten politischen Bühne auf.
In einem kultursoziologischen Ansatz analysiert die vorliegende Arbeit das Wesen der Fernsehduelle, beschreibt die politische und mediale Inszenierung der Streitgespräche, liefert Erklärungsansätze zu dem unterschiedlichen Erfolg der Antagonisten und untersucht - ausgehend von der These einer allgemeinen Theatralisierung der Gesellschaft - Veränderungen und Entwicklungen in und zwischen den Feldern Politik und Medien.