Politisch relevante Themen der Ethik sind in den letzten Jahrzehnten zu einem Hauptarbeitsgebiet der Philosophen im interdisziplinären Diskurs avanciert. Diese brisanten Fragestellungen finden das Interesse einer breiten Öffentlichkeit.
Diese Einführung bietet ein Konzept der Angewandten Ethik im Sinne einer Politischen Ethik, die auch die Wirtschaftsethik und Aspekte der Handlungstheorie einbezieht. Ausführlich dargestellt werden das Prinzip Verantwortung und das Konzept der Nachhaltigkeit. Ausgewählte Problemlagen der aktuellen ethischen Debatten über Ökologie und Tierschutz, Medizin, Biotechnologie und Medien vermittelt Peter Fischer seinen Lesern auf anschauliche Weise.
Inhaltsverzeichnis:
Vorwort 11
A) KONZEPT UND GRUNDLAGEN 13
1. Angewandte Ethik - Grundriss des Konzepts 13
1.1. Die systematische Ebene:
Operationalisierung der Prüfverfahren 13
1.2. Die hermeneutische Ebene:
Handlungsverstehen und Situationsdeutung 14
1.3. Die weltanschauliche Ebene:
Pluralismus und Demokratie. 18
1.4. Die politisch-ökonomische Ebene:
Handlungsdilemmata und Verantwortung. 20
1.5. Individualethik und Institutionalisierung 25
1.6. Interdisziplinarität 27
1.7. Ergebnis: Angewandte Ethik als verantwortungsethische Politik. 28
2. Weltanschaulicher Pluralismus und Demokratie.
Probleme der Politischen Ethik 33
2.1. Verfahrensrationalität und Menschenbild 33
2.2. Weltanschauung als Einstellung. 36
2.3. Weltanschauung und Szientismus. 37
2.4. Politik- und Demokratiemodelle:
Das instrumentell-funktionalistische Modell. 39
2.5. Strategischer Kontextualismus 41
2.6. Politik- und Demokratiemodelle: Das dialogische Modell. 43
2.7. Politik- und Demokratiemodelle: Das Diskursmodell 45
2.8. Ergebnis: Vorrang des dialogischen Modells. 47
3. Öffentliche Güter und ökonomische Handlungsdilemmata.
Probleme der Wirtschaftsethik 50
3.1. Wettbewerb als Handlungsdilemma 51
3.2. Legitimität der Marktwirtschaft und ihre systeminterne Gefährdung. 53
3.3. Technische Innovation und Strukturkrise 55
3.4. Technische Innovation und Rationalisierungskrise 56
3.5. Öffentliche Güter und Marktversagen 57
3.6. Wirtschaftsethik als Ordnungsethik und ihre Grenzen 59
3.7. Unternehmensethik: Widerspruch zwischen Moral und Effizienz. 62
3.8. Integration von Moral und Ethik in die ökonomische Vernunft. 65
4. Tun und Unterlassen. Handlungshermeneutik und
die moralische Relevanz der Handlungsmodi 69
4.1. Elemente der Handlung. 72
4.2. Beschreibung eines Ablaufs versus Verstehen einer Handlung. 74
4.3. Verhalten versus Handeln 77
4.4. Operationen als Elemente der Handlung 79
4.5. Tun und Unterlassen als Handlungsmodi 81
4.6. Zur Evidenz des Verstehens von Unterlassungen 83
4.7. Die Kausalität von Unterlassungen 84
4.8. Unterlassung und Fahrlässigkeit. 85
4.9. Über die moralische Relevanz der Unterscheidung
von Tun und Unterlassen 86
4.10. Sogenannte 'hard cases': Auflösung moralischer Dilemmata?. 89
B) VERANTWORTUNG, NACHHALTIGKEIT UND DIE
ETHISCHE RELEVANZ AUßERMENSCHLICHER
HANDLUNGSGEGENSTÄNDE. 101
5. Verantwortung. Ein Schlüsselbegriff in der Angewandten Ethik. 101
5.1. Zur Begriffsgeschichte 102
5.2. Verantwortung als Zurechnung 103
5.3. Haftung als sozialpsychologisches Verantwortungsphänomen. 106
5.4. Konventionelle und postkonventionelle Verantwortung. 108
5.5. Verantwortungskrise 112
5.6. Das menschliche Maß der Verantwortung. 116
6. Nachhaltigkeit. Von den Schwierigkeiten der
Operationalisierung einer Leitidee. 118
6.1. Zur Begriffsgeschichte 118
6.2. Nachhaltigkeit und Kapitalisierung der natürlichen Ressourcen. 119
6.3. Ökologisierung des Nachhaltigkeitskonzepts. 120
6.4. Verschiedene Anwendungsbereiche der Nachhaltigkeit 122
6.5. Verschiedene Kriterien ökologischer Nachhaltigkeit. 124
6.6. Ebenen und Probleme der Operationalisierung. 126
6.7. Fragiler Konsens, offene Fragen und künftige Aufgaben 130
7. Naturethik als Problem ethischer Relevanz.
Grundlagen der Ökologie- und Tierethik 135
7.1. Natur als Gegenstandsbereich der Naturethik 136
7.2. Metaphysische Argumente in der Naturethik. 138
7.3. Naturalistische und vermeintlich naturalistische
Argumente in der Naturethik unter besonderer Berücksichtigung pathozentrischer
Argumente in der Tierethik. 140
7.4. Moralisch-pragmatische Argumente in der Naturethik 148
7.5. Moralische Sinnargumente in der Naturethik. 151
7.6. Resümee. 156
C) EXEMPLARISCHE PROBLEMDISKUSSIONEN
IN AUSGEWÄHLTEN BEREICHEN 159
8. Medizinethik: Allokation und Sterbehilfe. 159
8.1. Das Allokationsproblem im Gesundheitswesen. 160
8.1.1. Gesundheit als Gemeingut und seine Finanzierungsbasis. 161
8.1.2. Rationalisierung, Rationierung und die Ebenen der Allokation. 167
8.2. Das Problem der Sterbehilfe 171
8.2.1. Freiwillige Sterbehilfe. 172
8.2.2. Nichtfreiwillige Sterbehilfe. 175
9. Ethik der Biotechnologie: Genmanipulation bei Pflanzen und Gendiagnostik
bei Menschen 178
9.1. Genetisch modifizierte Nahrungspflanzen. 180
9.1.1. Gentechnologie als menschliche Hybris?. 180
9.1.2. Gesundheitliche und ökologische Risiken genmanipulierter Pflanzen. 182
9.1.3. Soziale Gerechtigkeit und genmanipulierte Nutzpflanzen. 183
9.2. Ethische Probleme der Gendiagnostik 185
9.2.1. Verschärfung der Probleme der Gendiagnostik bei Pränataldiagnostik und Präimplantationsdiagnostik. 187
9.2.2. Zur Logik der Dammbruchargumente. 191
10. Medienethik: Sensibilisierung für Probleme der
technisch-medialen Welterschließung. 194
10.1. Zum technikphilosophischen Verständnis der Medien 195
10.2. Kulturkritische Reflexion der technischen Medien 199
10.3. Technisch-mediale Welterschließung und ihre ethische
Relevanz. 200
10.4. Technische Medien und Ökonomisierung. 207
10.5. Medialität versus Instrumentalität. 209
10.6. Ethische Konsequenzen. 212
11. ZUSAMMENFASSUNG 215
ANHANG 235
Abbildungsverzeichnis 235
Literatur 236
Register 243
Inhalt 10