Zu den namhaften Künstlern zählen Andrea Sacchi, Domenichino, Nicolas Poussin, Pietro da Cortona und Giovanni Lanfranco. Die Analyse von 15 Altarbildern, die fast alle eine Martyriums- oder Wunderszene zum Thema haben, bildet den Ausgangspunkt für die im Zentrum stehende Frage nach den Folgen des vor allem durch die Beschlüsse des Konzils von Trient über die Bilderverehrung (1563) geprägten bildertheologischen Diskurses. Dabei wird das Hauptaugenmerk auf die Traktatautoren Johannes Molanus und Gabriele Paleotti gerichtet, die sich in ihren Schriften vornehmlich mit dem Wahrheitsgehalt eines sakralen Kunstwerks auseinander setzten - mit dem Verhältnis zwischen den schriftlich verankerten Fakten (der Faktizität) und den fiktiven, weil in der textlichen Vorlage nicht enthaltenen Daten (der Fiktionalität) eines Bilds.

Die Untersuchung zeigt, dass die Bildertheologen die Fiktion als festen und manchmal für die Erschließung der Darstellung sogar unersetzlichen Bestandteil des sakralen Historienbilds akzeptierten. Die Konsequenzen für das sakrale Historienbild werden anhand des konkreten Ausstattungsbeispiels Neu-St. Peter geprüft. Entgegen gängiger Meinungen in der Forschungsliteratur wird nachgewiesen, dass die in den bildtheoretischen Abhandlungen gestellten Forderungen dem Künstler ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit bei ikonographischen und stilistischen Entscheidungen gewährten. Die Erkenntnisse sind im ausführlichen Bildteil nachvollziehbar.

- Auswirkungen des bildertheologischen Diskurses in der Folge des Konzils von Trient auf die sakrale Historienmalerei im 17. Jahrhundert

- Aufschlussreiche Erkenntnisse über die Eigenverantwortlichkeit der Künstler bei ikonographischen und stilistischen Entscheidungen

- Untersuchung ausgewählter Altarbilder der Ausstattung von Neu-St. Peter