'Matthies stellt sich mit seiner stetigen Krezung aus Skulptur uns Sprache einem zentralen politischen Paradigma der Gegenwart: dem ständigen und unablässigen Zwang zur Kommunikation. Man mag Jürgen Habermas' Enthusiasmus nicht teilen, muss seine Diagnose aber nichtsdestotrotz bestätigen: Das kommunikative Handeln steht im Zentrum der bürgerlichen Gesellschaft, in der wir leben. Die Produktion ist in der Gegenwart weit aus dem Zentrum der Aufmerksamkeit abgewandert. Es scheint, als sei das politische Denken nurmehr mit ihrer Verwaltung beschäftigt, als sei die Produktion vollständig in der Reproduktion aufgegangen, als sei in ihr kein aktiver Part mehr zu finden. Indem Matthies in seinen Arbeiten die Produktion in einen aktiven und prozessualen Schauplatz der Kunst verwandelt, auf dem dasjenige produziert wird, was von der Produktion am weitesten entfernt zu sein scheint – die Sprache –, gelingt es ihm, ein inmitten der gesellschaftlichen Spezialiserung der Kunst ihre Isolation momentweise aufzuheben. Matthies' Arbeit macht Sprache zur Aktion.' (Kerstin Stakemeier)