Erstmals wird die unbequeme Thematik systematischer Grenz-überschreitungen im Leistungssport interdisziplinär und sehr konkret bearbeitet. Ausgehend von sozialpsychologischen, pädagogischen, soziologischen, trainingswissenschaftlichen und risikotheoretischen Überlegungen werden empirische Untersuchungsergebnisse vorgestellt, die den Stellenwert der Problematik verdeutlichen können: Der Leistungssport kann Selbstwirksamkeitserfahrungen und auch „social support“ für den Leistungssportler in einem positiven Sinne bedeuten. Risi-ko- und Schmerzbanalisierung, systematische Überforderung und hohe Verletzungsintensität sowie die Verführungskraft von Doping sind allerdings negative Facetten leistungssportlichen Engagements, denen pädagogisch denkende Trainer, aber auch Betreuer und Funktionäre trotz struktureller Zwänge Verantwortlichkeit und Klarheit entgegensetzen müssen.