Bisherigen Interpretationen des Nationalismus fehlt meist eine konsequent kritische Sicht auf Identitäts- und Ethnizitätskonzepte. Eine solche Sicht liegt dieser Studie zugrunde. Anhand der nationalen Differenzierungsprozesse in Krain und der Untersteiermark von 1768 bis 1848 zeigt sie exemplarisch, wie durch die Ethnisierung sozialökonomischer und politischer Fragen gesellschaftliche Interessengegensätze verstellt und verschärft werden. Die umfassende und akribische Quellenanalyse stellt eine Reihe gängiger Deutungen in Frage. Die vermeintlichen Erkenntniskategorien "Identität" und "Ethnizität" werden als Blindmacher entlarvt.