Eine junge, kokette Kompositionsstudentin steigt ins Auto und verlässt die Stadt, um dem kreativen Tief in der Endphase ihres Diploms zu entfliehen. Die Reise führt ins malerische Hochleben. Doch der Ort hat seine Tücken. Nachdem die junge Frau eben noch frisch und fröhlich in den naturgewaltigen, winterlichen Harz gefahren ist, wacht sie im Krankenhaus wieder auf: Der berühmtberüchtigte Obstbaum am Ortseingang stand im Weg, sie hat sich das Bein gebrochen und sitzt fest. Ironisch betrachtet sie nicht nur die Männerwelt, sondern auch die Umtriebe in Hochleben, das ihr märchenhaft-grotesk erscheint. Eifrig ist man bemüht, auf die neu-westliche Höhe touristischer Kurortstandards zu gelangen, und mehr als einmal versucht ein 'Prinz', das ehemalige Schlossgut seiner Familie wieder in Besitz zu nehmen. Aber nicht nur skurrile, auch dunkle Figuren bevölkern den vermeintlichen Märchenwald. Einige Menschen im Ort scheinen die junge Frau zu kennen, und nach und nach wird klar, dass sie mit Hochleben mehr verbindet als nur eine lockere Liebesgeschichte. 'Hochleben' entpuppt sich als kunstvoll eingefädelter, tiefernster Roman, dessen Hauptfigur parodistische Höhenflüge unternimmt, um auf dem Boden der Tatsachen anzugelangen: einer nicht intakten Heimat, von der sie sich längst verabschiedet hatte.