Die Eltern von Michael Good konnten im litauischen Wilna dem Holocaust entkommen. „Gerettet hat uns und viele andere ein Wehrmachtsoffizier: Major Plagge," erzählen sie später ihrem Sohn. Die Geschichte aber lebt nur in ihrer Erinnerung - sie ist nirgendwo dokumentiert. Wer war dieser mysteriöse Offizier? Was ist aus ihm geworden? Mehr als 50 Jahre später macht sich Michael Good auf, den Retter seiner Mutter zu suchen, ohne mehr zu kennen als seinen Namen und seinen Dienstgrad. Die Recherche führt ihn über Jahre hinweg weltweit durch das Internet, bis er schließlich auf eine höchst ungewöhnliche Geschichte stößt.

Das Buch erzählt die Geschichte der Juden von Wilna und die Geschichte eines Deutschen, der einen kleinen Teil von ihnen retten konnte. Es stützt sich auf die Erzählungen der Familie des Autors, auf Interviews mit anderen Überlebenden und auf über 50 Jahre verschlossenene Wehrmachtsakten und Protokolle des Entnazifizierungsverfahren von Karl Plagge. Nach und nach vervollständigt sich dabei das Bild eines Deutschen, der durch Menschlichkeit, Umsicht und Mut mehrere Hundert Juden vor der Erschießung und der Deportation in die Vernichtungslager rettete.

„Es ist keine ganz bequeme Geschichte, die der jüdische Arzt Michael Good seit sechs Jahren in die Welt zu tragen versucht. Den Deutschen, so ahnt er, wird sie zeigen, dass Widerstand gegen den Holocaust auch in der Wehrmacht möglich war. Juden wird sie beweisen, dass Nazis zu Lebensrettern werden konnten: Und dem Komitee Yad Vashem in Israel legte sie sogar die Bürde auf, ein NSDAP-Mitglied zu ehren. Es geht um die lang verschüttete, höchst ungewöhnliche Geschichte des Wehrmachtsmajors Karl Plagge aus Darmstadt."
Berliner Zeitung