Die Art und Weise wie die Religionen miteinander umgehen, entscheidet mit darüber, ob Probleme und Ungerechtigkeiten der einen Welt weitgehend friedlich angegangen werden können, oder ob sie zu Gewalt und Blutvergießen führen. Im Miteinander der Religionen ist beides nötig, sowohl Konfrontation wie Dialog. Denn es geht um die Wahrheit. Und der Anspruch auf Wahrheit ist im universalen Anspruch der monotheistischen Religionen begründet, der exklusive Heilsweg zu sein.
Diesen Anspruch müssen sich die Religionen gegenseitig zubilligen, wenn sie sich mit Respekt und Achtung begegnen wollen. Wie ist unter diesen Voraussetzungen diejenige Toleranz möglich, die für das Zusammenleben in einer säkularen Gesellschaft wesentlich ist?
Peter Steinacker, ausgewiesener Experte im christlich-islamischen Dialog und Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, zeigt, dass solche Toleranz nicht voraussetzungslos ist. Ein genaueres Verständnis der fundamentalen theologischen Kategorien ist unerlässlich für einen gelingenden Austausch.
Steinacker weist Wege auf, wie die nötige Toleranz geschaffen werden kann, um in einer solchen pluralistischen Gesellschaft im Frieden miteinander leben und zugleich den Kernanspruch der jeweiligen Religion auf absolute Wahrheit wahren zu können.