Das Recht entfaltet seine Wirkungen in neuerer Zeit ganz überwiegend medial. Daher darf sich, wer ein modernes Rechtssystem verstehen will, nicht mit der Untersuchung von Rechtsnormen und Fällen begnügen. Das gilt insbesondere für das Rechtssystem von Staaten, in denen Recht und Medien zentral gesteuert werden. Das war in der DDR der Fall. In der historischen DDR-Forschung hat es jedoch bisher an einer gründlichen Befassung mit dem medial vermittelten Recht gefehlt. Der Sammelband soll dazu beitragen, diese Lücke zu schließen. Das Zusammenspiel von Recht und Medien in der SED-Diktatur wird historisch, medienwissenschaftlich und juristisch untersucht. Damit wird eine interdisziplinäre Forschungsperspektive präsentiert, die insgesamt für die Zeitgeschichte des Rechts wegleitend werden könnte.

Prof. Dr. jur. Klaus Marxen, geb. 1945, Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin und Richter am Kammergericht Berlin.
Dr. phil. Annette Weinke, geb. 1963, Historikerin, Lehrbeauftragte an der Freien Universität Berlin.