Zwei große Tagebuchreihen stehen im Mittelpunkt der Analyse. Victor Klemperer, Romanist deutsch-jüdischer Herkunft, blieb während des Dritten Reiches in Deutschland und betrachtete die Ereignisse von innen; Thomas Mann fuhr 1933 in die Schweiz, von da aus 1938 in die USA und setzte seine Diarien im Exil fort. Es gibt keine anderen Tagebücher in der deutschen Literatur, die über eine so lange Zeit regelmäßig geführt worden sind wie diese. Tag für Tag hielten sie in ihren Tagebüchern die politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Ereignisse in dieser Zeit fest.
Im Mittelpunkt des Buches stehen die Machtergreifung Hitlers und die nationalsozialistische Umgestaltung Deutschlands, die zunehmende Judenverfolgung und - nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges - die Entstehung der kommunistischen Diktatur. In dieser ersten umfassenden Publikation über die beiden Tagebücher ging es darum, die unterschiedliche Sicht der Verfasser - einmal von innen und einmal von außen - auf die historisch-politischen Ereignisse während des Dritten Reiches und der Nachkriegszeit zu zeigen.