Bei den Tributszenen des Neuen Reiches handelt es sich um Fremdvölkerdarstellungen, die das Darbringen fremdländischer jnw-Gaben vor dem ägyptischen König und/oder Gott darstellen. Die drei ikonographischen Faktoren Fremdvolk, fremdländische Gaben und Empfänger, die eine Tributszene formal definieren, sind allerdings nur im Idealfall zu finden, so dass sich eine Unterteilung des Materials in sechs Gruppen anbietet. Als Basis für die Untersuchung dienten 55 Dokumente, die in erster Linie Privatgräbern entstammen, jedoch auch einige wenige Dokumente aus königlichen Monumenten. In dieser Arbeit werden in einem über 200-seitigen Katalogteil erstmals alle zugänglichen Quellen des Neuen Reiches zusammengestellt, analysiert und interpretiert. Silke Hallmann gelingt es dabei erstmals, faktische Beweise für die These, dass es sich bei dem Dargestellten nicht um Tribute handelte, zu liefern. Die untersuchten bildlichen Quellen zeigen neben dem Bringen diverser jnw-Gaben aus den Fremdländern ebenso Szenen der Verwaltung von jnw-Gaben. Auch wird die Existenz von Tributen oder Tributbeziehungen in Nachbardisziplinen wie beispielsweise der Altorientalistik in einem eigenen Kapitel beleuchtet. Zahlreiche Indices zu geographischen Bezeichnungen und fremdländischen Gaben machen diesen Band zu einem hilfreichen Nachschlagewerk für alle, die sich mit dem Thema Tribut, Handelsbeziehungen, jnw-Gaben und Fremdvölkertypen wie Syrer, Nubier, Ägäer, Hybride Syrer/Ägäer, Puntbewohner, Libyer, Hethiter und Mitanni beschäftigen.