Welche Entwicklungsaufgaben stehen im erziehungswissenschaftlichen Diskurs an, um dem Anspruch auf Zukunftsfähigkeit gerecht zu werden? Die von der UNO für 2005-2014 ausgerufene Weltdekade „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ stellt alle Bildungseinrichtungen vor diese Frage.
Eine Pädagogik Sozialer Nachhaltigkeit hat das Ziel zukunftsfähige Lern-, Arbeits- und Lebensformen zu verwirklichen und ist daher auch für die Bildungsreform ein wichtiger Orientierungsrahmen. Als ‚regulative Reformidee’ bleibt sie dabei nicht auf schulisches Lernen beschränkt, sondern sollte sich auf alle pädagogischen Felder und Altersstufen übertragen, denn das Ziel langfristiger sozialer Entwicklungen und (Lern)Prozesse erfordert lebenslanges Lernen und betrifft alle Lebens-, Lern- und Arbeitsbereiche. Hier wird didaktisches Neuland betreten.
Soziale Nachhaltigkeit ist nicht als zusätzlicher Gegenstand oder Fachbereich der Pädagogik zu verstehen, sondern als eine neue Art und Weise, in der Pädagogik zu denken, zu argumentieren und zu handeln – als eine neue ‚Form’ der Pädagogik. Somit ist dieses Buch bedeutsam für alle Arten von Bildungseinrichtungen, angefangen im Vorschulbereich, in Schulen und Hochschulen, in der Ausbildung bis hin zu Fort- und Weiterbildungsstätten.