Das vorliegende Kriegstagebuch, das die gesamte Zeit des Zweiten Weltkriegs umfasst, erlaubt in weiten Teilen einen außergewöhnlich authentischen Blick auf das Kriegsgeschehen unmittelbar hinter der deutschen Ostfront. Der Autor, ein humanistisch gebildeter Wehrmachtsoffizier, war dort mit der Organisation und Verwaltung verschiedener deutscher Kriegsgefangenenlager betraut.

Kennzeichnend für das Tagebuch ist die zunehmende Not des Autors, als gleichermaßen überzeugter Offizier und Christ das eigene Handeln in einem Krieg zu rechtfertigen, der immer deutlicher als Vernichtungskrieg empfunden wird. Der tiefe Zwiespalt zwischen Führertreue und christlichem Bekenntnis wird in den Aufzeichnungen ausführlich reflektiert und vielfach gebrochen.

Das Tagebuch wirft zahlreiche Fragen auf, die bis heute auf eine Antwort warten. Ohne Zweifel leistet es einen wichtigen Beitrag zu der vielschichtigen aktuellen Diskussion um die deutsche Kriegsvergangenheit.

Mit einem Feature des Deutschlandfunkes zu den Tagebüchern auf einer beiliegenden CD.