Männlichkeitsforschung und Väterforschung sind bislang zwei eher getrennt voneinander bestehende Forschungsrichtungen. Anja Wolde verknüpft beide wissenschaftlichen Diskurse. Anhand von Publikationen aus dem Kontext von Väterinitiativen untersucht sie in einer geschlechtertheoretischen Perspektive Deutungsmuster von Vaterschaft, Väterlichkeit und Männlichkeit. Dabei geht sie folgenden Fragen nach: Wie werden in den Publikationen Veränderungen in den Geschlechterarrangements- und -beziehungen thematisiert? Welche Vorstellungen von Väterlichkeit und Männlichkeit werden relevant gemacht und wie werden sie zueinander in Beziehung gesetzt? Inwieweit sind die sich in den Väterinitiativen engagierenden Männer Akteure eines Wandels, sowohl in Richtung der Auflösung als auch der Verfestigung von Hierarchien und Machtbeziehungen zwischen den Geschlechtern?