Von 1965 bis 1972 war der Maler und Fotograf Jörg Boström (*1936) Mitwirkender in der vitalen Kunst- und Kulturszene Düsseldorfs. Einerseits begleitete er als Fotograf Aktionen, Demonstrationen, Diskussionen und Proteste von Künstlern, andererseits engagierte er sich als Mitbegründer der Gruppe Politisch Soziale Realität für künstlerisches Handeln, das sich an gesellschaftspolitischer Effektivität zu messen hatte.
Boströms Fotos sind kulturhistorische Belege für die Jahre der improvisierten Störungen und für einen gesellschaftlichen Umbruch, der Künstler und Kulturinstitutionen vor neue Herausforderungen stellte. Sie sind aber nicht nur die Beglaubigung der umwälzenden Düsseldorfer Ereignisse, sondern vermitteln auch einprägsam die Renitenz und Selbstsicherheit der 1968er Protestbewegung.