Wie sah Naturlehreunterricht an Volksschulen vor 150, 100 oder 50 Jahren aus? Welche Rolle nahm das Experiment im Wandel der Zeit ein? Wie entwickelten sich die Schülerbeiträge in den verschiedenen Epochen? Welche Ausbildung erhielten die Volksschullehrer, um die Physikinhalte im Rahmen des Naturlehreunterrichts umzusetzen? Die Entwicklung der Dampfmaschine, des Telegraphen, der Glühlampe und des Radios prägten maßgeblich die Gesellschaft. Wie wirkten sich diese und weitere Erfindungen auf den Unterricht aus? Zur Klärung dieser Fragen trägt nun die vorliegende Studie bei. Betrachtet wird die Entwicklung der Lehrerbildung, Schulbücher, Richtlinien und fachdidaktischen Konzepte bezüglich der Naturlehre im Zeitraum von der Gründung der preußischen Rheinprovinzen 1815 bis zur Auflösung bzw. Umwandlung der Volksschule in die Haupt- und Grundschule 1968. Dabei werden über zeitweilige Tendenzen und Forderungen hinaus auch langfristige Auswirkungen aufgespürt. In der Auswahl von Lehrinhalten und Schülerbeiträgen sind so bemerkenswerte Veränderungen, aber auch erstaunliche Widerstände zu konstatieren.