Mit ihrem neuen Buch hat Rosemarie Herrmann eine Lücke geschlossen. Es gibt in der umfangreichen Literatur über Aachen sicherlich wissenschaftliche Abhandlungen über das Leben Karls des Großen, es gibt Sagen und Anekdoten (meistens auch aus Herrmanns Feder), es gibt Fachliteratur über die Aachener Quellen und sogar ein Lexikon der Aachener Mundart. Aber selten gibt es eine so kenntnisreiche und mit Liebe zum Details recherchierte Würdigung der Menschen, die aus dieser Stadt das gemacht haben, was sie heute ist: ein bisschen spleenig (besser: kurios, eigenwil-lig?) für Außenstehende, aber immer gastfreundlich; manchmal bärbeißig, wenn es um die Verteidigung der Aachener Eigenarten geht, aber immer auch tolerant ande-ren gegenüber; leicht zu reizen, aber immer bereit auch zur Versöhnung.

Rosemarie Herrmann hat ihr Leben in Aachen verbracht. Sie schöpft ihr Wissen nicht alleine aus den vielen Besuchen von Archiven, sondern zum weitaus größeren Teil aus den Begegnungen mit den Menschen. Ihre lebendigen Geschichten über die be-rühmten und unbekannten Aachener nennt sie selbst „bunte Spiegelbilder“ ihrer Ge-danken. Für Neulinge in dieser Stadt und für die „alten Öcher“ ergibt sich aus diesen Bildern bei der Lektüre ein wunderbares großes Ganzes!

Lutz Bernhard