Charles S. Peirce ist der Linguistik natürlich kein Unbekannter. Rezipiert wurden aber bislang immer nur einzelne Aspekte seiner Philosophie, und das in meist unsystematischer Weise. Diese Rezeptionen werden dem Sprachphilosophen und Linguisten Peirce nicht gerecht. Eine adäquate Adaption Setzt indessen die Kenntnis seiner Theorie natürlicher Sprache voraus. Aspekte dieser Sprachtheorie wurden zwar in meist philosophischen Einzeluntersuchungen erhellt. Doch eine systematische Darstellung der peirceschen Theorie natürlicher Sprache fehlte bislang. Das ist angesichts der komplexen Quellenlage sowie des Umstands, dass Peirce selbst seine philosophischen Prämissen im Lauf der Jahre teilweise radikal änderte, nicht unverständlich. Dennoch erstaunt es angesichts der Tatsache, dass Peirce heute als einer der wichtigsten Philosophen der USA gilt. Die vorliegende Arbeit versucht diese Lücke in der Geschichte der Philosophie und der Linguistik teilweise zu schließen. Sie wagt eine Gesamtinterpretation der Sprachtheorie des späten Peirce und zeigt, welche Relevanz dem peirceschen Denken im aktuellen Theoriekontext der linguistischen Pragmatik zukommen muss.