Dieses Buch widmet sich den Images von Deutschen und Slowaken sowie den Bildern der Slowakei, wie sie sich in der deutschsprachigen Literatur dieses Gebietes zwischen 1785 und 1939 und vergleichweise im slowakischen Schrifttum darstellen. Ab dem 12. Jahrhundert wanderten viele deutschsprachige Siedler in die dünn bevölkerten slowakischen Landstriche ein. Die dadurch entstandene Bikulturalität wurde von Autoren der neueren Literatur aus diesem Raum thematisiert. In ihren wenig erforschten Schriften kommen Bilder beider Ethnien vor, die hier untersucht werden. Die literaturhistorische Arbeit behandelt dabei die Frage der „Siedlerliteratur“ als eine besondere Schrifttumsart. Die Mechanismen, die zur Entstehung und Veränderung von Fremd- wie Selbstbildern führen, werden mit Hilfe einer eigens entwickelten imagologischen Vorgehensweise beleuchtet. Die vergleichende Studie der Nationalbilder zieht die kulturellen, politischen und sozialen Hintergründe der literarischen Images wie auch die persönlichen Autorenerfahrungen heran. Die anderthalb jahrhundertelange Entwicklung der deutsch-slowakischen Beziehung wird dadurch rekonstruiert und die Hartnäckigkeit von klischeehafter Fremdenabwertung aufgezeigt.