Im artifiziellen Umgang mit Sprache und Wahrnehmung kommen in der Literatur die Momente der Freiheit und der Lust zum Ausdruck, die in Begriff und Tätigkeit des Spielens ursprünglich zusammengedacht sind. In den darstellenden Künsten ist es die Arbeit mit Bildern und Wahrnehmung, die diese ‘Lust’ macht.
Der titelgebende Doppelbegriff der Wort/Spiele verweist auf das Bindeglied zwischen den Medien, das zugleich mit der performativen Kraft der unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksweisen in den Blick kommt: die Bedeutung der Künste als — nach Kant — „freies Spiel der Erkenntniskräfte“.
In drei Abschnitten („Spiele“, „Hören und Sehen“, „Lektüren“) folgt der vorliegende Band der Spur dieses Spiels in den Medien Theater/Drama, Film, Hörspiel und Literatur. Zur Diskussion stehen in diesen Abschnitten Werke von Heiner Müller, Hartmut Lange, Werner Fritsch, Bertolt Brecht, Lothar Trolle, George Tabori, Dieter Wellershoff, Peter Greenaway, Thomas Brasch, Thomas Valentin, Anne Duden, Angela Krauß, Herta Müller und Judith Kuckart. So entsteht ein differenziertes Bild literarischer und bildkünstlerischer Entwicklungsprozesse von den 50er Jahren bis in die unmittelbare Gegenwart.
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