Die Gründung der Euskirchener gemeinnützigen Baugesellschaft im Jahr 1907 fiel in die Endphase der sogenannten Gründerzeit. Von 1870 bis 1914 wandelte sich das Deutsche Reich von einem noch stark agrarisch geprägten Land zu einem modernen Industriestaat. Es war die Phase der Hochindustrialisierung während des Kaiserreiches, die auch von Euskirchen Besitz ergriffen hatte. Motoren dieser Entwicklung in der Region waren Textilindustrie, Montanindustrie und Eisenbahnbau. Verschärfte die industrielle Konkurrenz zunächst die Krise in Handwerk und den traditionellen Erwerbszweigen, so waren mit dem Durchbruch der industriellen Revolution in größerem Umfang neue Arbeitsmöglichkeiten entstanden. Die „soziale Frage“ hatte sich verschoben – weg von den ländlichen Unterschichten, hin zur wachsenden Arbeiterbevölkerung.
So war es ein Gebot der Zeit, bezahlbaren Wohnraum für unbemittelte Familien zu schaffen: Die Euskirchener gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft – heute EUGEBAU abgekürzt – nahm am 28. April 1907 ihre erfolgreiche Arbeit auf.
Im Laufe ihres 100-jährigen Bestehens begleitete die EUGEBAU das Auf und Ab der regionalen Geschichte. Dementsprechend wechselten auch die Schwerpunkte ihrer Tätigkeiten. Heute liegen diese auf der Wohnungswirtschaft, also der Vermietung guten und preiswerten Wohnraums insbesondere für breite Schichten der Bevölkerung.
Diese Chronik schließt eine Lücke in der städtischen Geschichtsschreibung und stellt die Geschichte der EUGEBAU in Wort und Bild dar.