Die Diskussion über die normativen Fragen, die mit der Gewinnung und Verwendung von menschlichen embryonalen Stammzellen (hES-Zellen) verbunden sind, hat bisher weder in Bezug auf die ethische Beurteilung noch die rechtliche Bewertung zu einvernehmlichen Lösungen geführt. Die deutsche „Stammzelldiskussion“ hat zwar die Argumente klargelegt, die in verschiedenen Positionen für die Beurteilung des moralischen und rechtlichen Status des menschlichen Embryos herangezogen werden, dabei gleichzeitig aber erkennen lassen, dass eine Lösung weder durch Kompromissbildung noch durch die Schaffung von Freiräumen für individuelle Entscheidungen über die Teilnahme an der Gewinnung von hES-Zellen erreicht werden kann.Eine interessante neue Entwicklung ergibt sich in jüngerer Zeit mit der Erarbeitung von verschiedenen naturwissenschaftlichen Alternativen zur Gewinnung von pluripotenten Stammzellen. Diese Verfahren sind mit dem Ziel verbunden, ethisch weniger problematische Zugangswege zu pluripotenten Stammzellen zu eröffnen. In dem Buch werden die diesbezüglichen naturwissenschaftlichen Konzepte dargestellt und einer ethischen und rechtlichen Bewertung unterzogen.