Reinhard Doubrawa schöpft aus dem Fundus medialer Bilder und Botschaften, die an unsere Emotionen appellieren und ein ständiges Wechselspiel von Sehnsucht und Entsetzen generieren. Er setzt dort an, wo sich die Ereignisse in unzähligen Variationen wiederholen und die Akteure im Prinzip austauschbar sind. Ein Jahr später, ein Dorf weiter, ein neuer Kandidat: im Grunde das immer gleiche Bild. Reinhard Doubrawa findet und sampelt Bild- und Textfragmente, die tagtäglich auf uns einwirken: Pressefotos und Politikerzitate, Titelbilder und Werbeslogans. Er ist ein rastloser Wirklichkeitskatalysator, der stereotype Slogans, plakative Figuren und aufmerksamkeitsheischende Gesichter als vermeintlichen Spiegel unserer Wirklichkeit subtil unterläuft. (Maria Anna Tappeiner)