Marie wird nach dem Tod ihrer Mutter aus der Bahn geworfen. Verstrickt in innere Kämpfe um Ablösung und Erlösung, hangelt sie sich durch den Tag, lässt sich aushalten von Verehrern, sucht manchmal einen Job. Sie liebt Wolf, kauft mit Manfreds Kreditkarte ein, geht mit Hans aus. Vor allem streift sie ziellos durch die Stadt, und im Bus, im Bahnhof, in der Delikatessabteilung steht plötzlich die Mutter vor ihr. Mit Arbeitslisten der wichtigsten Dinge versucht Marie, in ihrem inneren und äusseren Durcheinander Ordnung zu schaffen.
In schlanker, musikalischer Sprache umkreist 'Maries Gespenster' eine Geschichte von Verlust und Wiederfinden, von Abwesenheit und Begehren, von Trauma und Sprache. Wie ein Reigen tauchen Märchenelemente, literarische Verweise und Motive immer wieder auf und verdichten sich zu einem eindringlichen Text über eine grosse Trauer und die Suche nach einem Leben danach.