Wie funktionierte das Imperium Romanum der Kaiserzeit (1.–3. Jh. n.Chr.)? Wie gelang es, eines der größten Territorialreiche der Geschichte über mehrere Jahrhunderte zusammenzuhalten und so zu durchdringen, dass man selbst im heutigen Europa immer noch auf manche seiner Strukturen stößt? Inwieweitwurde dieses Reich verwaltet z.B. mit Akten, Archiven und Bürokraten und inwieweit nur in Kooperation mit den lokalen Eliten beherrscht? In diesem Band setzen sich international führende Vertreter der Alten Geschichte, Epigraphik, Papyrologie, Numismatik und Archäologie mit dieser zentralen Problematik auseinander, um den Alltag der römischen Herrschaft zu erhellen. Dabei gelingt es, staatliche Strukturen nachzuweisen, die man am ehesten mit denjenigen frühneuzeitlicher Monarchien vergleichen kann. Die verbreitete Vorstellung von selbständigen und allein, also ohne administrativen Apparat, entscheidenden Kaisern oder Statthaltern führt in vielen Fällen in die Irre.