Vor 110 Jahren erhielt die Klingenstadt ihre erste Straßenbahnlinie und vor 55 Jahren nahm hier der Obus den Dienst auf. Mit 49 Stangentaxen und einem Fahrleitungsnetz von 98,7 km besteht hier heute der größte deutsche Verkehrsbetrieb unter zwei Drähten.
Die Anfänge des öffentlichen Nahverkehrs Solingens gehen auf das Jahr 1897 zurück, als hier die ersten beiden Straßenbahnlinien verkehrten. Zur Anbindung der Gemeinden Ohligs, Gräfrath und Wald eröffnete die Solinger Kreisbahn im Jahr 1898 drei Strecken, wofür sie anfangs 34 Trieb- und 22 Beiwagen besaß, während die Stadtbahn nur über 18 Trieb- und 8 Beiwagen verfügte. 1929 verschmolzen beide Bahnen miteinander, während das Netz nach Widdert und Hästen erweitert sowie von der Wermelskirchen-Burger Eisenbahn der Abschnitt Burg – Krahenhöhe übernommen wurde.
Weil die Straßenbahn sich von den Kriegsschäden nur schwer erholte, entschied man sich für den Obus, der 1952-59 die Straßenbahn nach und nach ablöste. In den 60er Jahren umfaßte der Obusbetrieb bereits 38 km Linienlänge und 75 Fahrzeuge. Während andernorts zahlreiche Obusbetriebe stillgelegt wurden, beschaffte man in Solingen 80 neue Obusse. In den 80er Jahren, als das Netz um 3,6 km erweitert wurde, erschien die dritte Obusgeneration, und zwar 21 Gelenk- und 46 Solowagen. Im August 1993 vergrößerte sich das Netz schließlich um zwei Strecken auf 69,7 km Linienlänge. Nach reger Diskussion über den Fortbestand votierte man für eine neue Fahrzeuggeneration, von denen 2001 die ersten 15 Wagen in Dienst gingen.
Die gediegene Dokumentation mit ihren faszinierenden Bildern und lesenswerten Beschreibungen ist eine gründlich überarbeitete, ergänzte und aktualisierte, mit neu entdeckten historischen und prächtigen aktuellen Aufnahmen großteils neu illustrierte sowie auch drucktechnisch deutlich verbesserte Wiederauflage des 2002 erschienenen Werkes „Der Obus in Solingen“. Der Kauf sei auch jenen Lesern empfohlen, die das damalige Buch bereits besitzen.