Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hatten die Medien für die Berichterstattung über Konflikte uneingeschränkten Zugang zum Konfliktgebiet und freie Berichterstattung ohne Militärzensur gefordert. Immer wieder hatten Regierungen und Militär die Medienberichterstattung beschränkt, zensiert und für die Durchsetzung ihrer Ziele vereinnahmt. Im Irak-Krieg 2003 schien diese jahrzehntelange Feindschaft zwischen Militär und Medien mit der Einführung des Konzepts embedded journalism einen viel versprechenden Kompromiss für beide Seiten gefunden zu haben. Obgleich die Einbettung von Journalisten in militärische Einheiten im Kriegsgebiet keine neue Erfindung war, wurde das Konzept im Irak-Krieg 2003 erstmals organisiert und in größerem Umfang angewandt – und vom US-Militär als großer Erfolg gewertet. Kann das Konzept des embedded journalism jedoch auch im Hinblick auf die Ansprüche von Journalisten und Rezipienten an eine Konfliktberichterstattung als erfolgreich eingestuft werden? Dieser Frage geht die Autorin Sandra Dietrich in der vorliegenden Arbeit anhand einer Analyse des Konzepts embedded journalism und anschließender Befragungen von eingebetteten Reportern und Studierenden der Medienwissenschaften und Journalistik konsequent nach.
Das Buch richtet sich sowohl an Medienschaffende und Medienstudierende als auch an interessierte Mediennutzer.