Carl Richard Lepsius (1810 – 1884) studierte in Leipzig, Göttingen und Berlin vergleichende Sprachwissenschaft und Philologie. Er promovierte 1833 mit einer Arbeit über die sogenannten „Eugubinischen Tafeln“ und begab sich nach Paris, wo er sich mit Jean-Francois Champollions Arbeiten über dem „Stein von Rosette“ befasste.
1836 hielt Lepsius sich in Rom auf, wo er als Sekretär am Archäologischen Institut tätig war und sich mit der umbrischen und oskischen Sprache befasste. Noch im selben Jahr erhielt er den Ruf zum außerordentlichen Professor an die Universität Berlin. Unter seiner Leitung fand eine wissenschaftliche Forschungsexpedition nach Ägypten und Äthiopien von 1842 bis 1845 statt. Die Ergebnisse publizierte Lepsius zwischen 1849 und 1859 in dem mehrbändigen Werk „Denkmäler aus Ägypten und Äthiopien“, das zu seinem Hauptwerk wurde. Nach seiner Rückkehr wurde Lepsius zum ordentlichen Professor der Ägyptologie ernannt.
Lepsius gilt für den deutschsprachigen Raum als der Begründer des Faches Ägyptologie.