Die "Wende" in der DDR seit 1989 und die Wiedervereinigung Deutschlands im Oktober 1990 haben vor allem in den neuen Bundesländern zu tiefgreifenden politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Wandlungsprozessen geführt. In Zeiten enormer gesellschaftlicher Veränderungen standen die ehemaligen DDR-Bürger unter Handlungs- und Veränderungsdruck, der sich bis tief in ihren Alltag, in ihre privaten vier Wände eingegraben hat.

Wie veränderten sich die objektiven Lebensbedingungen und individuellen Lebenskonzepte dieser Menschen? Und welche Verschiebungen, Wandlungen bzw. Beharrungstendenzen in den Wohnvorstellungen und im Wohnverhalten der Ostdeutschen sind andererseits zu verzeichnen?

Eine Langzeitstudie begleitete 20 junge Brandenburger acht Jahre durch ihren (Nach-)"Wende"-Alltag. Dabei wurden besonders die Formen der Lebensgestaltung und die sich wandelnden Wohnwelten (Wohnverhalten, Aneignung und Gestaltung der Wohnumwelt, Einrichtungspräferenzen, Tätigkeiten und kulturelle Praktiken, Konsum- und Kaufverhalten, Kommunikationsformen etc.) erkundet.

Drei exemplarische Lebens- und Wohnbiographien werden in diesem Buch vorgestellt, die besonders signifikant die sich wandelnden Wohnwelten der Ostdeutschen illustrieren und dokumentieren. Diese vorliegenden Geschichten lassen die vielschichtigen und facettenreichen, die "neuen" und "alten" Seiten ostdeutschen Wohnens erahnen - ein Wohnen zwischen Schrankwand (-Klischee) und Auf-/Ausbruchstimmung.