Sommer 2006: Fußballbegeisterung in Deutschland! Mit der FIFA WM 2006 fand eine Veranstaltung statt, deren Zuschauerinteresse alle bisherigen Medienereignisse in den Schatten stellte. Neben den Bildern der Begegnungen, Spieler und Tore, gingen Szenen von feiernden Massen um die Welt – außerhalb der Stadien. Es schien, als würde die Diskrepanz zwischen der aktiven Teilnahme im Stadion und den passiven medialen Sehgewohnheiten vor dem TV-Schirm durch eine dritte Rezeptionsform aufgehoben, dem ‚Public Viewing’. Mit Veranstaltungen von bis zu einer Million Menschen wurde der öffentliche Raum wieder neu „bespielt“. Doch was verspricht diese neue Form vom Erlebnis eines gesellschaftlichen Großereignisses und was kann sie tatsächlich leisten? Das sind Fragen, die sich auch nach dem „Fußballfieber“ stellen, schließlich entwickelt sich durch das Phänomen ‚Public Viewing’ eine Medienrezeption gegensätzlich zum viel diskutierten Trend der digitalen Vereinsamung.