Angesichts zunehmender Leerstände und angesichts der demographischen Entwicklung werden sich die Wohnungsunternehmen in immer stärkerem Maße der Bedeutung ihrer älteren Mieter als zuverlässige und sozial stabilisierende Kunden bewusst. Sie suchen nach Möglichkeiten, ältere Menschen als Kunden zu erhalten und neu zu gewinnen. In den letzten 20 Jahren wurde eine Vielzahl unterschiedlicher Handlungsansätze zur Erreichung dieses Zieles entwickelt. Neubau und Modernisierung von Seniorenwohnanlagen, individuelle und strukturelle Wohnungsanpassung, Aufbau informeller Hilfesysteme, Kooperationsbeziehungen mit sozialen Dienstleistern, Gründung von Nachbarschaftsvereinen und die Unnutzung von Wohnungen und Gebäuden für gemeinschaftliche Wohnformen kennzeichnen das Maßnahmespektrum, das den Wohnungsunternehmen mittlerweile zur Verfügung steht.

So zahlreich diese Handlungsansätze sind, so unübersichtlich sind sie mittlerweile für solche Unternehmen geworden, die bislang noch keine spezifischen Maßnahmen für ältere Mieter ergriffen haben und nach einer für ihr Unternehmen geeigneten Strategie suchen. Der vorliegende Forschungsbericht sollte hier Abhilfe schaffen. Mit Unterstützung durch die im Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) organisierten Regionalverbände und finanziert durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung wurde eine Befragung von 431 Wohnungsunternehmen durchgeführt, die einen Überblick über die bisher durchgeführten Maßnahmen für ältere Mieter gibt. Dabei wurden nicht nur Erkenntnisse über die statistische Verbreitung der einzelnen Tätigkeitsfelder gewonnen, sondern vor allem auch viele Fallbeispiele dokumentiert, die einen umfassenden Überblick über den derzeitigen Stand der Entwicklung wohnungswirtschaflticher Handlungsstrategien geben.

Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die Wohnungswirtschaft in Deutschland bereits vielfältige Aktivitäten zur Bewältigung des demographischen Wandels entwickelt hat. Sie zeigen aber auch, dass viele Unternehmen ihre Potentiale bisher noch nicht ausschöpfen. Diesen Unternehmen Anregungen für eine Erweiterung ihres bisherigen Handlungsrahmens zu geben, ist Ziel dieses Buches.