Autoritäre Patriarchen, liebestolle Rebellen, sensible Romantiker, vereinte Buddys, Disco Dancers, metrosexuelle Beaus.
. Männerbilder im Bollywood-Kino lassen sich kaum auf eine Formel reduzieren. Florian Krauß untersucht die vielschichtigen Konstruktionen von Männlichkeit im populären Hindi-Film und verknüpft Rezeptionstheorien der Cultural Studies mit Ansätzen der Geschlechtersoziologie. Maskulinität wird nicht als festes und monolithisches Faktum verstanden, sondern vielmehr als krisenhafter Prozess, an dem der Zuschauer Anteil hat. Wie arbeiten interagierende Figuren und der Rezipient einem vorherrschenden Männlichkeitskonzept zu? Wo finden Brüche der stereotypen Männlichkeitsinszenierung statt? Auf welche Weise ist der Bollywood-Held mit postkolonialen Diskursen verwoben? Dies sind Fragen, mit denen sich dieses Buch beschäftigt. Es bietet einen fundierten Überblick über filmwissenschaftliche Auseinandersetzungen mit den Sujets "Männlichkeit" und "Gender". Auf der anderen Seite führt das Buch in das populäre Hindi-Kino ein. Zugleich werden spezifischere Themen dieser Facette indischer Kinokultur beleuchtet: Wie inszenieren Song and Dance-Nummern Maskulinität? Auf welche Weise porträtiert Bollywood sexuelle Minderheiten wie die Hijras, das sogenannte "Dritte Geschlecht Indiens"? Wo schlummern queere Subtexte? Zahlreiche Abbildungen illustrieren die filmsoziologische Untersuchung von Shah Rukh Khan und Co.